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Beschreibung
   
Flachsweg

Flachsweg

Flachs oder auch „gemeiner Lein“ ist eine alte Kulturpflanze, die zur Faser- und zur Ölgewinnung angebaut wird. Er ist die einzige Leinart, deren Anbau eine wirtschaftliche Bedeutung hat. Das Kempener Land galt immer schon als „Flachsland“. Die blaue Blüte des Flachses bestimmte über Jahrhunderte hinwerg das Erscheinungsbild des platten Landes. Wer heute an den Bauernhöfen dieser Gegend vorbeikommt, sieht vielfach noch die 'Flachskuhlen', kleine Wassertümpel, in denen die gerade geernteten Pflanzen ein oder zwei Wochen lang eingeweicht wurden, bevor sie weiterverarbeitet werden konnten. Nach der Ernte im Juli oder August wurde der Flachs geriffelt, das heißt durch einen Eisenkamm gezogen, so dass die Kapseln hängenblieben und abfielen. Danach gab man die Flachsgarben in die Wasserröste, das gerade genannte Wasserbad in der Flachskuhle, wo er ständig kontrolliert wurde. Nun mussten die Bündel getrocknet werden, manchmal auf dem freien Feld mit Hilfe der Sonne. Der nächste Schritt war das Brechen oder Schlagen mit einem gabelförmigen Holz, dann das Schwingen und Hecheln, bei dem man die aufgesplitteten Fasern durch ein Stachelwerkzeug zog, so dass die holzigen Teile entfernt wurden und das spinnfähige Material übrigblieb, das nach dem Spinnen von den Webern verarbeitet werden konnte. Vor 1800 muss der Flachsanbau bedeutend gewesen sein, sowohl im gewerblichen Bereich wie für den Hausbedarf. Auf vielen Webstühlen in St. Hubert wurde aus den Flachsfasern Leinen hergestellt. Konkurrenz entstand dem Flachs erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Importe aus den Niederlanden oder durch die Einführung der Baumwolle. (Weinforth & Wikipedia)

   
Friedrich-Ebert-Straße

Friedrich-Ebert-Straße

Friedrich Ebert kam am 4. Februar 1871 in Heidelberg zur Welt. Ebert machte er eine Sattlerlehre, die er allerdings abbrach, als er die schlechte Behandlung durch seinen Meister nicht länger ertragen konnte. Über einen Onkel in Mannheim kam Ebert 1889 zur Politik. Der 18jährige studierte die Schriften von Lasalle und Marx. Daraufhin trat er der SPD bei und schloss sich dem Sattlerverband an. Sein Weltbild war geprägt vom Sozialismus, verstanden als Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit. Auf seiner Wanderschaft, auf der er versuchte, seine Kollegen für politische Tätigkeit und Solidarität untereinander zu gewinnen und einen Streik organisierte, kam er auf die „schwarze Liste“ der Polizei. Nach Aufhebung des Sozialistengesetztes 1891 machter er sich in Bremen selbstständig und engagierte sich gleichzeitig in Gewerkschaften. 1893 stellte ihn die sozialdemokratische Bremer Bürgerzeitung als Lokalredakteur ein. Drei Jahre später wählten ihn die Bremer Sozialdemokraten zum Delegierten für den Gothaer Parteitag. Im gleichen Jahr zog er als Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordneter in die Bremer Bürgerschaft ein. 1900 stellten ihn die Bremer Gewerkschaften als hauptamtlichen Sekretär ein. Auf dem Jenaer Parteitag der SPD im Jahr 1905 wurde Ebert als Sekretär in den Parteivorstand gewählt. In Berlin baute er eine Jugendorganisation auf und ab 1909 organisierte er den Kampf gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht. Als 1912 die SPD stärkste Reichstagsfraktion wurde, wurde Ebert Abgeordneter. Ein Jahr später trat Ebert die Nachfolge August Bebels an, wobei seine kompromissbereite, pragmatische Linie sehr umstritten war. Am 11. Februar 1919 wurde Ebert zum ersten Präsidenten der Republik gewählt. Er vereinbarte ein Jahr später eine große Koalition mit der Deutschen Vokspartei von Gustav Stresemann. Der Reichstag bestätigte ihn 1922 erneut in seinem Amt. Danach geriet Ebert politisch zunehmend in die Isolation – und wurde sogar als Landesverräter verunglimpft. Zermürbt starb er am 28. Februar 1928. (Schmitz, Stadt Kempen & HuBo 4/99)

   

Furth

Furth

s. „An der Furth“

   

Gastendonk

Gastendonk

s. „An der Gastendonk“

   
Geneigenhütte

Geneigenhütte

 

Diese Straße ist nach dem Geneigenhof von 1464 benannt. "Geneigen" sind geläufige Bezeichnungen für die Landwehr – möglicherweise fällt der Name Geneigen(hütte) auch in diesen Zusammenhang. Ebenfalls möglich wäre eine Verbindung mit "Eick" (Eiche). "Hütte" deutet auf einen abgelegenen Platz hin. Dies wäre auch eine Erklärung für das häufige Vorkommen von mit „Hütte“ bezeichneten außerhalb gelegener Gebäude. Auch Höfe, die in einem rings von Wald umschlossenen Winkel oder einer Ecke zu finden waren, wurden mundartlich als "Hött" bezeichnet. Sie hatten allgemein nur einen Zugang um in die Hött oder wieder hinaus zu gelangen. (Stadt Kempen & HuBo 4/99)

   
Grevenhütte

Grevenhütte

 

Die Straße ist nach dem Grevenhof von 1223 benannt. In dieser Gegend hat lange Zeit vor der Gründung Kempens der Schwerpunkt der Bischöflichen Verwaltung des Kempener Landes gelegen. Die Gegend ist in einer Urkunde aus dem Jahr 1144 als „Kyrbruch“ bezeichnet. Noch im Jahr 1483 wird Heino Greve unter Kirbroich genannt.  (HuBo 4/99)

   
Hahnendyk

Hahnendyk

Die Straße im Ortsteil St. Hubert wurde benannt nach dem dem Borgeshof gegenüberliegenden Hahnenhof (1594-1870). Die Bezeichnung "Dyk" (auch Dick, Diek, Dyck) wurde oft für Landwehrdämme, aber auch für Teiche und Wege gebraucht. (Stadt Kempen & HuBo 4/99)

   
Hauptstraße

Hauptstraße

 

Die Hauptstraße in St. Hubert wurde vom Hohenzollernplatz bis zur Breite-Straße im Jahr 1842 gepflastert. Sie erhielt ihren offiziellen Namen, wie viele St. Huberter Straßen, um 1920. Bis dahin wurde sie nach Belieben "Hoch-" und auch "Kirchstraße" genannt. In der NS-Zeit trug sie den Namen "Hindenburgstraße" nach dem 1934 verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. In den 1950ziger Jahren wurden Kanal und Wasserleitung verlegt. Dabei wurde das ursprüngliche Pflaster entfernt. (Stadt Kempen)

   
Heideweg

Heideweg

Das ehemalige Neubaugebiet mit den Straßen Hopfenweg, Flachsweg, Leinenweg und Rapsweg orientiert sich mit seinen Straßenbezeichnungen an den Feldfrüchen der Region. Ebenfalls prägend für unsere Landschaft war die Heide – ebenes, unbebautes Land. (Wörterbuch, Gubensek)

   
Hermesweg

Hermesweg

 

Der Hermesweg trägt seinen Namen in Erinnerung an den ältesten dort ansässigen Hof, den alten Hermeshof (von 1393 bis 1800).  Bis zur durch die kommunale Neugliederung notwendig gewordenen Umbenennung im Jahre 1970 hieß der Hermesweg "Gartenstraße". Vor der offiziellen Benennung 1925 wurde er nach den einzigen damaligen Anliegern "Kniepen-" oder "Hahnenweg" genannt. (Stadt Kempen & HuBo 4/99)

   

Hoerenbroich

Hoerenbroich

s. „Am Hoerenbroich“

   
Hohenzollernplatz

Hohenzollernplatz

Als erste öffentliche Grünanlage wurde der Hohenzollernlatz im Jahre 1913 angelegt, als die Gemeinden Orbroich und Broich zur Gemeinde St. Hubert zusammengeschlossen wurden. Das Anfang der 1930iger Jahre errichtete Kriegerdenkmal erinnert die Gemeinde an die zahlreichen St. Huberter Soldaten, die im Krieg von 1870/71 und im 1. Weltkrieg gefallen waren. Heute dient es zur Mahnung für Frieden und Versöhnung unter den Völkern.

Der Platz wird jedes Jahr an St. Martin für den Umzug am 9. November genutzt, um die Mantelteilung darzustellen.

Mit der Namensgebung wird an das Adels- und Kaisergeschlecht der Hohenzollern erinnert, das die deutsche Geschichte maßgeblich gestaltet und beeinflusst hat. Hervorzuheben ist die Abschaffung der Folter und die Zusammenführung vieler einzelner Fürstentümer zu einem einheitlichen Staat. Die Kaiser der Hohenzollern und ihre Expansions- und Kolonialpolitik im 19. Jahrhundert, ihre Rolle beim Ausbruch des 1. Weltkrieges, ihre antidemokratische Haltung gegenüber der Weimarer Republik und die Unterstützung des Kronprinzen für die Nationalsozialisten sind hingegen kritisch zu sehen.

   
Honnendorp

Honnendorp

Die Honnschaft oder Honschaft war über das Mittelalter hinaus die unterste Verwaltungseinheit auf dem Lande. Sie wurde ursprünglich von einem Vorsteher, dem Honnen, verwaltet. Einige Hof- und Familiennamen erinnern noch an das Honnenamt, wie der Honnenhof am Honnendorp, zwischen St. Hubert und Voesch. (Stadt Kempen)

   
Hopfenweg

Hopfenweg

Hopfen gehört zu den Hanfgewächsen. Der echte Hopfen kann zum Bierbrauen verwendet werden. Das ehemalige Neubaugebiet mit den Straßen Flachsweg, Leinenweg und Rapsweg orientiert sich mit seinen Straßenbezeichnungen an den typischen Feldfrüchen der Region, was darauf hinweist, dass auch Hopfen hier bei uns ursprünglich angebaut wurde (Wikipedia, Gubensek)

   
Hospitalstraße

Hospitalstraße

 

Der Straßenname erinnert an das ehemalige St. Antonius-Hospital, das von der kath. Pfarrgemeinde St. Hubert erbaut wurde. Möglich wurde das durch eine Landschenkung am 03. März 1893  von Jacob Drabben. Es handelt sich um das Grundstück des heutigen "Haus Drabben" (Wohnstätte für Menschen mit Behinderung) seinen Betrieb aufnahm. Das Hospital wurde nach jahrzehntelangen Bemühungen des Pfarrers Anton Hochkirchen mit zunächst 16 Betten gegründet, in den 1950er Jahren dann auf 27 Betten vergrößert. Im Jahr 1893 betrug der Tagespflegesatz 90 Pfennig, die Verweildauer im Krankenhaus betrug aber zwischen 116 und 181 Tage. Wegen der hohen Verweildauer der Patienten und Patientinnen war das Hospital wohl eher ein Pflegeheim denn ein Krankenhaus. Betrieben wurde es bis zu seiner Schließung im Jahre 1964 von der Pfarrgemeinde St. Hubertus. Die Pflege oblag den Clemens-Schwestern aus Münster unter der Leitung des Sanitätsarztes Johann Scheifes. Damals hatte die Bezirksregierung die Schließung von 21 Krankenhäusern im damaligen Landkreis Kempen-Krefeld verfügt. Nachdem das Gebäude lange ungenutzt dagestanden hatte, wurde es 1976 schließlich abgerissen. (Stadt Kempen & RP & WZ)

   
Hubertusstraße  Hubertusstraße

 

Die Hubertusstraße erlangte zusammen mit der Martinus- und der Antoniusstraße in den frühen 1970ern ihren Namen, da das Gebiet zuvor „Wiesenstraße“ hieß und es diese – nach der Eingemeindung von St. Hubert nach Kempen nun doppelt gab.

Der Name der Straße erinnert an den Schutzpatron des Ortes, den Heiligen Hubertus.

Hubertus von Lüttich, der möglicherweise 655 in Toulouse geboren wurde, lebte später als Pfalzgraf am Hof Theoderichs III. erst in Paris, später in Metz am Hofe Pippins des Mittleren lebte. Nach dem Tod seiner Frau ging Hubertus als Einsiedler in die Wälder der Ardennen, wo er die Christianisierung vorantrieb. 705 wurde er Bischof von Tongern-Maastricht, verlegte seinen Bischofssitz aber 716 nach Lüttich. Dort ließ er die Lambertuskathedrale erbauen und galt als fürsorglicher Wohltäter. Er starb am 30. Mai 727.

Im Christentum wird dem Schutzpatron der Jäger die in verschiedenen Versionen überlieferte Hirschlegende zugeschrieben, wonach der Heilige an einem Karfreitag auf der Jagd beim Anblick eines prächtigen Hirsches mit einem Kruzifix zwischen den Sprossen des Geweihs bekehrt wurde. So findet sich dieser Hirsch mit dem Kreuz im Geweih im Wappen der Gemeinde St. Hubert. Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde diese Legende zunehmend auf den Heiligen Hubertus übertragen, obwohl dieser eigentlich kein Jäger war. Eine erste Erwähnung in Bezug auf Hubertus findet sich um 1440 bei der Stiftung des Hubertusordens durch Herzog Gerhard II. von Jülich und Berg. Karl der Große soll hier auf dem Gebiet St. Huberts eine Kapelle gestiftet haben, als er in der Gegend jagte. Diese Kapelle ist nicht mehr existent. (Wikipedia, Heimatverein St. Hubert, katholisch.de, Dicks & andere St. HuberterInnen)

 

   
Hülser Landstraße

Hülser Landstraße

Die Straße beginnt am Hohenzollernplatz und verlässt den Ort nach Osten in Richtung Hüls. An der Stadtgrenze zu Krefeld wird aus ihr die St. Huberter Straße, welche zur Stadt Krefeld gehört und dem Stadtteil Hüls zugehörig ist. Die Straße ist etwa 2.300 Meter lang.

Hüls wurde erstmals urkundliche erwähnt im Jahre 1112. In dieser Zeit wurde die erste alte Burg erbaut – wahrscheinlich eine "Schanze" oder Fluchtburg. 1455 wurde eine zweite Burg von Friedrich von Hüls erbaut. (Wikipedia)

   
Hunsbrückstraße

Hunsbrückstraße

„Hunsbrück“ (= Honksbröek) war ein alter Flurname, nach dem diese Straße benannt wurde. Für die NS-Zeit ist leider die Umbenennung in "Schlageterstraße" zu verzeichnen, nach Albert Leo Schlageter, einem von der NS-Propaganda zum „nationalen Märtyrer" stilisierten militanten Untergrund-Aktivisten. (Stadt Kempen)